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Hintergrund Infos - Lebendige Sexualität

Die Sexualität ist neben dem Tod und dem Geld eines der grössten Tabuthemen unserer Zeit. Die vielfältigen Schwierigkeiten, Hemmungen und Tabu-Auswüchse, die damit verbunden sind, brauche ich nicht aufzuzählen. Die sind uns allen mehr oder weniger bekannt.

 

Ich möchte lieber darauf hinweisen, dass es auch für viele Menschen Mut braucht, einfach so glücklich und freudvoll, still und wild, sinnlich und lustvoll zu sein und dies zum Ausdruck zu bringen. Auch sich selber zu lieben ist für viele eine Herausforderung.

Empfindest du deinen Körper als schön? Liebst du deinen Bauch? Deine Brust? Dein Gesicht? Deine Yoni (Vulva), deinen Lingam (Penis)? Deinen Anus? Liebst du deinen Charakter? Liebst du deine Talente und kannst das auch aussprechen, ohne dich egoistisch oder arrogant zu fühlen? Wie viele Selbstvorwürfe und Selbstkritik schwirren in deinem Kopf herum? Kannst du dich auch lieben, wenn du dich gerade nicht liebst?

Mit welchen Menschen kannst du deine Scham teilen ohne in Selbstmitleid zu baden? Deine Freude kraftvoll zum Ausdruck bringen ohne rücksichtslos zu werden? Deine Selbstzweifel zu zeigen ohne dich selber zu erniedrigen? Deine Kraft zu zeigen, ohne andere zu dominieren? Deine Nacktheit und Sexualorgane
zeigen, ohne Scham oder Schuld zu fühlen?
 

Ist dir als Mann bewusst, dass deine Sexualität aus viel mehr als deinem Lingam besteht? Spürst du deine Verbindung zwischen Herz und Genital? Kannst und willst du nach der Ejakulation herzhaft und gegenwärtig noch eine Weile mit deiner Liebsten verweilen, oder zieht es dich weg? Kannst du Sex ohne Orgasmus als erfüllend erleben?  Spürst du deine Sexualität nicht nur im Lingam, sondern auch in Hoden, Beinen, Händen, Mund, Hals, Achselhöhlen, Brustknospen, im Blick der Augen, im Herz, in deinem ganzen Wesen? Wie sehr fühlst du dich im Leistungsdruck, dass deine Erektion "funktionieren" sollte, und wie sehr spürst du Scham, wenn du deine Erektion nicht haben oder zeigen darfst?

Kannst du dir, Frau, deine Lust erlauben, ohne dich als Schlampe oder Hure zu fühlen? Ist es dir bewusst, ob du manchmal Sex hast, obwohl dein Körper Nein sagt? Spürst du den Unterscheid, wenn deine Yoni weich/entspannt oder angespannt/verschlossen ist? Kannst du deinen Zyklus liebevoll als etwas Natürliches betrachten und mit ihm gehen, oder hast du Widerstände oder gar Ekel vor deinem eigenen Blut?


Das sind Fragen der Sexualität. Und es gibt noch viel mehr...

(Unterscheidung der Begriffe Sex und Sexualität siehe unten)

Die Sexualität ist für mich ein Schlüsselthema, um als Mensch in wirklich kraftvolle, lebensbejahende Kraft zu kommen. Um die materielle Gier zu reduzieren. Um inneren und äusseren Frieden zu kreieren. Um Sensibilität und Mitgefühl mit Menschen, Tieren, Pflanzen, Natur und Mit-Wesen zu spüren, und gleichzeitig den eigenen Selbstwert zu stärken.

Ich sage nicht, dass Sexualität das einzige Schlüsselthema ist, aber ein wichtiges. Schliesslich, wurden wir alle – ausnahmslos direkt oder indirekt - durch Sexualität gezeugt. Sexualität heisst Leben. Sexualität ist unsere innerste und tiefste Wahrheit. Verletzlich und Kraftvoll.

Ich durfte Sex in meinem Leben mehrfach als etwas zu tiefst wundersames, kreatives, magisches und beglückendes erfahren. Wirklich tief berührender Sex bedingt Herzverbundenheit. Und Herzverbundenheit bedingt, sich zeigen, mit allen verletzten Anteilen.
Die Energie dieses erfahrenen Geschenks möchte ich weitergeben an Menschen, die bereit sind, ihre Sexualität bewusst zu erforschen und alte Glaubensätze, Traumata, Tabus zu heilen. Zutaten dafür sind: Langsamkeit, Zartheit, Achtsamkeit, Kommunikation, bewusst fühlen und reflektieren, und direkte körperliche (Neu-)Erfahrung.

Sex und Sexualität

Ich unterscheide die beiden Begriffe Sex und Sexualität:

Sex (im engeren Sinne) ist für mich der Geschlechtsakt an sich. Bzw. erregende, erotisierende Stimulation zwischen Menschen (oder auch alleine: Solo-Sex).

Sexualität (im weiteren Sinne) umfasst viel mehr: Auch Körpersinnlichkeit, die sich lustvoll anfühlt aber nicht unbedingt erregend ist (Kuscheln, streicheln, auch Pflanzen berühren, den Wind im Gesicht spüren). Es umfasst, die bewusste Auseinandersetzung mit deinen intimen-sensiblen Bereichen (Genital, Anus, Gebärmutter, Brust, Herz, Gesicht, Energiekörper...). Es umfasst, die bewusste Auseinandersetzung mit deinen Gefühlen und deinen Emotionen. Es umfasst, Yin/Yang-Kräfte in allem was ist bewusst und wertfrei wahrzunehmen: Aktivität-Passivität, Geben-Empfangen, Ego-Seele, Geist-Materie, Kontrolle-Hingabe,... beim Sex genauso, wie in alltäglichen Handlungen. Es umfasst, lustvoll im Leben zu sein: Tanzen, lachen, weinen, wollen, machen, hadern, mitfühlen, verzweifeln, ruhen,... Alle Gefühle und Empfindungen in voller Fülle erfahren und spüren... kurz: lebendig sein.

Tantra

Was ist Tantra eigentlich?

Tantra ist eine indische Philosophie, die v.a. durch den indischen Guru Baghwan/Osho in den 70/80er Jahren in die euro-amerikanische Welt gekommen ist. Dabei verlagerte sich der Fokus stärker auf die Sexualität. Diese neue Form wird Neo-Tantra genannt.

Ich erhebe nicht den Anspruch, genau zu wissen, was Tantra im ursprünglichen Indien & Tibet mal war oder heute ist. Was ich mir selber unter Tantra vorstelle, versuche ich mit meinen eigenen Worten etwa so zu beschreiben:

"Tantra ist für mich der Weg, allem was ist in Liebe und Frieden zu begegnen."

oder aber auch so:

"Tantra ist für mich der Weg, sinnlich und voll im Leben zu sein."

Um die Facetten der Liebe (zu dir selber, zur Welt, zu Menschen) und der Sinnlichkeit zu erkunden und zu erfahren, bietet Tantra Techniken, Rituale und Konzepte. Es ist keine Religion und keine Glaubensrichtung. Tantra hat aber ganz klar mit Spiritualität zu tun.

Sex bzw. Sexualität ist ein Teil, ein Kuchenstück, des Tantra. Aber es schöpft bei weitem nicht aus, was Tantra zu bieten hat. Dennoch ist Sexualität für mich das zentrale Element auf meinem persönlichen Weg, um Blockaden und Tabus zu heilen und den Körperempfindungen, Gefühlen und Gedanken bewusster zu werden.

Die Tantra Massage ist zwar durch das Tantra inspiriert, ist aber in der heutigen Form eine moderne euro-amerikanische Entwicklung und ist keinesfalls mit Tantra gleichzusetzen.

​Wörtlich übersetzt bedeutet Tantra (Sanskrit): Gewebe, Kontinuum, Zusammenhang und Erweiterung, Ausdehnung.

Weitere Infos zu Tantra und Tantra Massage:

- Fragen und Antworten auf der Webseite des Fördervereins Tantramassage.

- YouTube: Traditionelles Tantra - was ist das?

Aktuelle Angebote

  • SexForum (Zürich): Authentischer Austausch über Sexualität

  • Massagen (Winterthur): Ganzkörpermassagen inkl. Intimbereich, Langsamkeit und Bewusstheit

  • SexualCoaching und Körperarbeit (Winterthur): Individuelle Begleitung im Thema Sexualität

Osho über Tantra

 

„Die tantrische Vision ist eine der größten Visionen, von der der Mensch je geträumt hat: eine Religion ohne Priester, eine Religion ohne Tempel, eine Religion ohne eine Organisation, eine Religion, die nicht das Individuum zerstört, die jedoch Individualität ungemein achtet, eine Religion, die dem Menschen vertraut. Und dieses Vertrauen geht sehr tief. Tantra vertraut deinem Körper – keine andere Religion vertraut deinem Körper. Und wenn Religionen kein Vertrauen in deinen Körper haben, erzeugen sie eine Spaltung zwischen dir und deinem Körper. Sie machen deinen Körper zum Feind, sie zerstören die Weisheit des Körpers.
Tantra vertraut deinem Körper. Tantra vertraut deinen Sinnen, Tantra vertraut deiner Energie, Tantra vertraut dir – als Ganzes. Tantra verleugnet nichts, es transformiert alles.
Wie erlangt man die tantrische Vision? Dies ist die Landkarte, dich anzuregen, dich nach innen zu führen und dich darüber hinaus zu führen.

Der Körper ist deine Basis, deine Grundlage, du bist in ihm geerdet. Dich zum Gegner deines Körpers zu machen, heißt dich zu zerstören, heißt dich schizophren zu machen, heißt dich schlecht zu machen, heißt dir die Hölle zu bereiten. Du bist dein Körper. Natürlich bist du mehr als dein Körper, aber das ‚Mehr‘ kommt später. Zuerst bist du dein Körper. Dein Körper ist deine grundlegende Wahrheit, sei darum niemals gegen deinen Körper. Wenn immer du gegen deinen Körper bist, bist du gegen Gott. Wenn immer du respektlos gegen deinen Körper bist, bist du respektlos gegenüber Gott. Wenn immer du respektlos gegen deinen Körper bist, verlierst du den Kontakt zur Realität, denn dein Körper ist dein Kontakt, dein Körper ist deine Brücke. Dein Körper ist dein Tempel.

Tantra lehrt Achtung vor dem Körper, Liebe, Respekt für den Körper, Dankbarkeit für den Körper. Der Körper ist fantastisch, er ist das größte aller Geheimnisse.

Osho, Tantric Transformation Talk #7

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